Ursprung

Worum gehts?

Die Ursprünge reichen bis ins Ende des 18. Jahrhunderts

Die Ursprünge dieser anderen Organisationsstruktur reichen bis ins Ende des 18. Jahrhunderts. Aktuell gibt es mehrere Organisationsmodelle, die für sich in Anspruch nehmen, Unternehmen agiler, dynamischer und jenseits der klassischen pyramidalen Hierarchie entscheidungsfreudiger zu machen. Sie heißen beispielsweise kollegial geführte Unternehmen, soziokratisch, fluid, dynamisch, Kreisorganisation oder Holacracy.

 

Die Ursprünge dieser anderen Organisationsstruktur reichen bis ins Ende des 18. Jahrhunderts, angetrieben von den Idealen der Französischen Revolution. Die nachlassende Macht von Kirche und Monarchie in Westeuropa gab vielen Menschen die Möglichkeit, selbstbestimmter und autark zu leben. Doch ohne eine Umwelt, die die Qualitäten von sozialer Klugheit, echter Kooperation und Altruismus förderte, konnte sich die Chance auf Selbststeuerung nicht verwirklichen. 

 

Gesellschaftstheoretiker wie August Comte (1798 – 1857), Frank Ward (1843 – 1913) oder Kees Boeke (1884 – 1966) entwarfen alternative Modelle, die die Basis der Soziokratie schufen

Gerard Endenburg (geb. 1933) entwickelte die Konstruktion der soziokratischen Organisation, wo der Kreis und die Entscheidung im Konsent die Basisprinzipien bilden Frederic Laloux analysiert in seinem bahnbrechenden Buch „Reinventing organizations“ (2015) zunächst die Evolution von pyramidal aufgebauten Organisationsmodellen, ehe er am Beispiel von existierenden Unternehmen aufzeigt, wie sogenannte „evolutionäre“ Organisationen neue Formen wie Kreise oder Netzwerke finden und in ihnen erfolgreicher sind, als Pyramiden.

 

Die heute existierenden Modelle für agile Unternehmen haben alle aus diesen Quellen geschöpft und sind gleichzeitig beeinflusst von der landes- und branchenkulturellen Herkunft ihrer „Mütter und Väter“. So wurde Holacracy von Brian Robertson als ein Betriebssystem für Organisationen in den USA entwickelt. In der interkulturellen Wissenschaft gilt die USA als ein Land, in dem universalistische Werte richtungsweisend sind. Holacracy nimmt diesen Wert auf. Die von Robertson erarbeitete „Konstitution“ hat Gültigkeit für alle, die auf dieses Modell umsteigen.

 

Aufbauend auf den Forschungen von Endenburg und Wohland und inspiriert von vielen systemischen Denkerinnen haben Claudia Schröder und Bernd Oestereich (next U, Hamburg) ihr eigenes Unternehmen an die Mitarbeiter verkauft und umfangreiche Erfahrungen mit dem Umstieg auf ein kollegial geführtes Unternehmen gesammelt. Jetzt geben sie ihr Wissen an Kolleginnen und Führungskräfte weiter.

 

Auch wir, Martina und Heike, gehören zu diesem Lern-Netzwerk.